Marcin Trzecinski Meister 2024 der TTG – Juliane Davidsson siegt bei den Damen
Marcin Trzecinski, der TTG Hamburg-Nord mit ein paar Unterbrechungen seit Jahrzehnten
als Trainer und Spieler verbunden, jubelt nach dem hart erkämpften Finalerfolg
gegen seinen langjährigen Freund, Trainingspartner und Rivalen Daniel Züwers.
Marcin Trzecinski mit einem Seufzer der Erleichterung: "Der Dino lebt."
Ein Bericht von Detlef Kühn (Text und Fotos)
Im letzten Jahr verlor er das Finale gegen Darius Dreischmeier: Jetzt wurde Marcin Trzecinski durch einen Sieg über Daniel Züwers erstmals Meister der TTG Hamburg-Nord im Herreneinzel. Bei den Titelkämpfen Mitte Mai in Bergstedt siegten zudem Juliane Davidsson bei den Damen, Arnd Reuver bei Ping Pong Parkinson und Niklas Winkler mit dem erst zehnjährigen Paul Henrik Pehmöller im Doppel. Es wurde traditionsgemäß als Los-Doppel ausgetragen, bei dem jeweils ein stärkerer und ein schwächerer Spieler ein Team bilden.
Leicht wurde es den Teilnehmern in den beiden Hauptwettbewerben, dem Herrenzeinzel und dem Los-Doppel, in diesem Jahr nicht gemacht. Die für die Organisation der Titelkämpfe zuständige zweite Damenmannschaft hatte sich gegen ein einfaches K.-o.-System entschieden, bei dem die Verlierer sang- und klanglos ausscheiden. Stattdessen gab es nach den Gruppenspielen eine doppelte K.-o.-Runde, bei der die Verlierer der Hauptrunde in einer anschließenden K.-o-Trostrunde eine zweite Chance erhielten, doch noch das Finale das Hauptfeldes zu erreichen.
Die Organisatorinnen von der Zweiten Damen wollten allen eine zweite Chance geben.
Von links: Christiane Rüssmann, Gisela Hoder, Anja Wäbs, Nicole Kalonda
Dieses System brachte viele zusätzliche Spiele, die zusätzliche Zeit kosteten und an den Kräften der Spieler zehrten. Hinzu kamen bei den meisten Teilnehmern Probleme, dieses selten gespielte System zu begreifen. So freute sich im Hauptfeld Jonas Winkler nach seinem sensationellen Halbfinalsieg über den Mitfavoriten Daniel Züwers zu früh. Das Finale, das er anschließend gegen Marcin Trzecinski verlor, bescherte ihm nicht die Vize-Meisterschaft. Sondern ein erneutes Spiel gegen Daniel Züwers, der inzwischen die Trostrunde gewonnen hatte.
Niklas Winkler (rechts) freute sich zu früh: Nach seinem sensationellen Sieg über Daniel Züwers (vorn) blieb ihm statt der Vize-Meisterschaft letztlich nur der in diesem Fall undankbare dritte Platz.
Zurück auf Los: Niklas Winkler muss ein zweites Mal ein Halbfinale gegen Daniel Züwers gewinnen, um in das Finale einzuziehen. Aber dieses Mal ist Daniel Züwers stärker. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon von den Anstrengungen gezeichnet ist.
Das zweite Kräftemessen der beiden gewann – fast wie zu erwarten – Daniel Züwers. Der dann nur wenige Minuten später zum Finale gegen Marcin Trzecinski antreten musste. Er siegte. Was ihn allerdings nicht zum Meister machte. Denn jeder Spieler scheidet bei dieser doppelten K.-o.-Runde erst bei der zweiten Niederlage aus. Marcin Trzecinski hatte jetzt aber erst eine. So musste Daniel Züwers versuchen, ihn sofort noch ein zweites Mal zu besiegen, ihm so die entscheidende zweite Niederlage beizufügen und damit selbst Meister zu werden.
Das gelang ihm nicht. Wohl auch wegen des zusätzlichen Verbrauchs von Kräften und Nerven durch sechs (!) intensive Spiele in rund zwei Stunden: Niederlage gegen Niklas Winkler in der Hauptrunde, Siege in der Trostrunde über Amin Mohammadi, Lasse Stropat und erneut Niklas Winkler, Sieg über Marcin Trzecinski im ersten Finale der Hauptrunde, dann Niederlage im entscheidenden Finale Nummer zwei.
Marcin Trzecinski macht im zweiten Finale gegen Daniel Züwers alles klar
Ohne Komplikationen und Verwirrungen verliefen die Titelkämpfe der Damen und bei Ping Pong Parkinson. Juliane Davidsson, die in dieser Saison beste Spielerin der TTG, gewann erwartungsgemäß. Bei Ping Pong Parkinson verwies Arnd Reuver Vorjahresmeister Heino Martens auf Rang zwei.
Juliane Davidsson Arnd Reuver
Niklas Winkler Paul Henrik Pehmöller
Im Los-Doppel siegte dann am Sonntag ein Team, das man als das Doppel der Herzen bezeichnen kann: Niklas Winkler, der verhinderte Vize-Meister, und Paul Henrik Pehmöller, mit erst zehn Jahren der jüngste Teilnehmer, schlugen die gesamte Konkurrenz aus dem Felde. Im Finale setzten sie sich gegen Holger Wäbs und Matti Lentfer durch. Den dritten Platz eroberten Amin Mohammadi und Tobias Franz.
Erfreulich war, dass viele Jugendliche, die noch nicht oder nicht regelmäßig bei den Herren im Einsatz sind, mit einer Wiildcard dabei waren: Paul Henrik Pehmöller (10), Tiam Shirzadi (12), Ole Mühlhäusler (12), Joris Breiholz (13), Tobias Franz (13), Matti Lentfer (13), Aron Fotouri (16). Sie zeigten starke Leistungen und belebten das Turnier merklich. Und bei den Damen spielte überraschenderweise die Hamburger Meisterin Lara Kröger (12) mit. Vom Poppenbüttler SC kommend tritt sie ab Sommer für die TTG Hamburg-Nord an. Sie wurde auf Anhieb Zweite.
Die Atmosphäre in der großen, von Sonne durchfluteten Dreifeld-Halle in Bergstedt war ausgesprochen angenehm und freundlich. Die Teilnehmer stürzten sich, je nach Temperament mit mehr Anspannung oder mehr Spaß, in die Wettkämpfe. Viele hatten Leckereien für ein Büffet mitgebracht. Es bewährte sich im Kampf gegen den Hunger und auch zur Bekämpfung von Frusterlebnissen an der Platte.
Weniger erfreulich war die geringe Beteiligung an den Titelkämpfen. Waren im letzten Jahr bei den drei Einzelwettbewerben noch 46 Spieler im Einsatz, traten am Samstag, dem Tag der Einzelmeisterschaften, nur 31 an. Angemeldet waren 47. Und beim Los-Doppel, das sich in der Vergangenheit immer großer Beliebtheit erfreut hatte, gab es am Sonntag nur elf Doppel im Wettbewerb, also 22 Teilnehmer. Angemeldet hatten sich 37.
Hauptproblem war offenbar der Termin. Das Wochenende der Titelkämpfe folgte auf den freien Himmelfahrtstag, was viele Familien zu Urlaubsreisen nutzten. Zugleich starteten acht Aktive an diesen Tagen in Nordhorn bei den German Open von Ping Pong Parkinson. Und dann war am Sonntag auch noch Muttertag. Ein Tag, der für manchen wieder wichtig wird, wenn die Mutter die 90 überschritten hat.
Eine Enttäuschung war das gemeinsame Essen am Sonntagabend zum Ausklang der Meisterschaften. Im Vereinshaus von Duwo 08 erschienen von 28 angemeldeten Teilnehmern nur 15. Im Vorjahr hatte das gemeinsame Essen trotz bescheidener, von Currywurst mit Pommes dominierter Speisekarte den Charakter eines festlichen Banketts. Jung und Alt nahmen teil und hatten Mühe, noch einen Platz zu ergattern. Gefühlt waren a l l e da. Es gab gefühlvolle Ansprachen, Siegerehrungen für die Titelträger und Ehrennadeln für erfolgreiche Spieler von Ping Pong Parkinson. Dieses Mal fehlte all dies. Wohl ein Grund für viele, auf den gemeinsamen Abend zu verzichten. Von den jugendlichen Spielern wurde niemand gesichtet. Den Charakter einer Feier hatte dieser Abend nicht. Und auch nach der oft beschworenen „TTG-Familie“ fühlte es sich leider nicht an.
ERGEBNISSE
HERRENEINZEL
1. Marcin Trzecinski 2. Daniel Züwers 3. Niklas Winkler 4. Lasse Stropat
DAMEN
1. Juliane Davidsson 2. Lara Kröger 3. Finja Davidsson 4. Christiane Rüssmann
PING PONG PARKINSON
1. Arnd Reuver 2. Heino Martens 3. Henning Martens 4. Jürgen Martens
LOS-DOPPEL
1. Niklas Winkler / Paul Henrik Pehmöller 2. Holger Wäbs / Matti Lentfer,
3. Amin Mohammadi / Tobias Franz 4. Juliane Davidsson / Finja Davidsson
TROSTRUNDE EINZEL
1. Ole Mühlhäusler 2. Paul Henrik Pehmöller 3. Holger Wäbs 4. Tiam Shirzadi
POSTSCRIPTUM
Wer sich in diesem Bericht und im folgenden
TTG-Bilder-Bogen nicht abgebildet sieht
oder nur klein im Hintergrund, wird bei nächster
Gelegenheit ganz groß und in voller Schönheit gezeigt
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